Gepflegte Haut in jedem Alter

Gepflegte Haut in jedem Alter


20, 30, 40 oder 50 – Bedürfnisse der Haut ändern sich. Mit der richtigen Pflege bleibt sie schön.

„Der natürliche Alterungsprozess der Haut beginnt in der Regel zwischen dem 20. Und 30. Lebensjahr“, sagt der Dermatologe Dr. Martin Miehe. Um die ersten Fältchen zu kaschieren und die Alterung etwas zu verzögern, widmen sich viele Frauen und Männer intensiver Gesichtspflege. Doch auch die Körperhaut ist vom Alterungsprozess betroffen. „Um zu verdeutlichen, was sie wann braucht, ist eine grobe Einteilung in Lebensdekaden sinnvoll“, erklärt Martin Miehe. „Die Alterung kann aber auch durch andere Faktoren wie ausgiebige Sonnenbäder beschleunigt werden“, betont der Experte.

Pflege ab 20

Schön straff und frisch – so sieht die Haut in der Regel mit 20 Jahren aus. Sie benötigt keine speziellen Produkte. Dennoch gibt es einiges zu beachten: „Das wichtigste Ziel bei der Körperpflege besteht darin, die Haut mithilfe einer Sonnencreme vor UV-Licht zu schützen“, erklärt Martin Miehe. „Wer häufiger als ein Mal täglich duscht oder badet, kann seinem Körper mit einer milden Körpermilch oder –lotion auf Basis einer Öl-in-Wasser-Emulsion eincremen und die Haut so vor dem Austrocknen bewahren“, ergänzt der Dermatologe. In einer Öl-in-Wasser-Emulsion sind die Öltröpfchen sehr fein in einer wässrigen Lösung verteilt. Dadurch zieht die Milch oder Lotion schnell ein und hinterlässt keinen Fettfilm auf der Haut. Dass bei einigen Menschen die Haut bereits mit Anfang oder Mitte 20 faltig aussieht, liegt unter anderem am Lebensstil: „Rauchen, Schlafmangel, ausgiebige Sonnenbäder, häufige Gewichtsschwankungen und Stress können den Alterungsprozess beschleunigen“, sagt der Experte. „Für die Reinigung sind seifenfreie Syndets besser als Seifen geeignet, weil sie die Haut nicht austrocknen“, ergänzt Martin Miehe.

Pflege ab 30

Spätestens zu Beginn des 30. Lebensjahres nimmt die natürliche Fettproduktion der Haut deutlich ab. Die Hornhaut wird dicker, die Haut selbst wird dünner und braucht mehr Zeit, um sich zu regenerieren. Das Ergebnis: Sie ist weniger elastisch und glatt. „Zusätzlich zur Feuchtigkeit braucht sie jetzt eine reichhaltigere Körpercreme auf Basis einer Wasser-in-Öl-Emulsion“, empfiehlt Martin Miehe. Die Creme ist dickflüssiger als eine Öl-in-Wasser-Emulsion und hinterlässt einen Schutzfilm, der die Haut vor dem Austrocknen bewahrt. „Ideale Wirkstoffe sind Feuchtigkeitsspender wie Glycerin und Harnstoff oder Radikalfänger wie Vitamin C, E und A“. Für die Reinigung empfiehlt der Hautarzt ein Duschöl, das die Haut vor dem Austrocknen schützt.

Pflege ab 40

Ab dem 40. Lebensjahr nimmt die Elastizität der Haut noch mehr ab. „Ihr natürlicher Barriereschutz funktioniert nicht mehr und die Schadstoffe werden schlechter abgewehrt“, sagt Martin Miehe. Das Alter einer Frau erkennt man auch an ihrem Hals und Dekolleté. „Neben dem täglichen Eincremen von diesen Körperpartien wirkt ein Peeling ein Mal wöchentlich belebend“, so Martin Miehe.

Pflege ab 50

Während der sogenannten Menopause produziert der Körper Östrogen und die Haut verändert sich. „Neben der Pflege mit reichhaltigen Produkten, die zusätzlich Harnstoffe und Radikalfänger enthalten, brauchen auch andere Körperstellen wie Füße, Zehen- und Fingerzwischenräume viel Aufmerksamkeit“, betont der Hautarzt. „Produkte mit Salicyl-, Milch- oder Fruchtsäure entfernen sanft die verhornte Haut der Fußsohlen. Die Achselhöhlen, Leistenbeugen, Zehen- und Fingerzwischenräume sollten eher trocken gehalten werden. Verzichten Sie an diesen Stellen auf fettige Cremes“, erklärt Martin Miehe.

Eine Frage des Typs

Dermatologe Dr. Martin Miehe: „Bei der Wahl der richtigen Körperpflege spielt die Beschaffenheit der Haut eine entscheidende Rolle. Menschen mit starker Talgproduktion haben in der Regel eine fettige Haut und sind mit einer Öl-in-Wasser-Emulsion gut versorgt. Wer eine geringe Talgproduktion hat, neigt zu einer trockenen Haut und greift besser auf reichhaltigere Cremes auf Basis einer Wasser-in-Öl-Emulsion. Die Mischtypen sollten darauf achten, ob die Haut eher Fett oder Feuchtigkeit braucht, und die Pflege danach ausrichten“.